Ausmachen

Wenn es einer Partnerschaft gelungen ist, einen oder mehrere Canasta zu bilden, und wenn einer der Partner die Möglichkeit hat, alle seine restlichen Karten ab- oder anzulegen, dann ist ein Spiel beendet, der Spieler macht "aus". Dabei bleibt es ihm überlassen, ob er an seinen Partner die Frage stellen will: "Darf ich ausmachen?"

Das das Ziel des Canastaspielers ist, möglichst viele Gutpunkte zu schreiben und Canasta zu bilden. Es wäre also verfehlt, zu glauben, daß dem Spieler daran gelegen sein muß, möglichst rasch auszumachen, so verlockend es ist, die Prämie von 100 Punkten für das Ausmachen zu schreiben. Es gibt aber Fälle, in denen man durch rasches und überraschendes Ausmachen den Gegner sehr empfindlich treffen kann. Nehmen wir an, der Gegner hätte noch keinen Canasta, dagegen aber einen oder gar mehrere rote Dreier. Kann man ihn in dieser Situation überrumpeln, so zählen ihm nicht nur alle Karten, die er noch in der Hand hat, als Minuspunkte, sondern er schreibt überdies für jeden roten Dreier 100 Punkte ab.

Oder ein anderes Beispiel: Der Gegner hat einen Buben-Drilling und einen Achter-Drilling herausgelegt. Keine dieser Figuren bildet den Grundstock zu einem Canasta, denn er muß ja mindestens vier Grundkarten haben, um durch Hinzufügen von Jokern den Canasta bilden zu können. Nun hat der Spieler zwei Joker in der Hand, will eie aber nicht blindlings an die Drillinge anlegen, sondern warten, bis er einen Buben oder einen Achter dazukauft. Wird nun ausgemacht, so schreibt er, da er noch keinen Canasta hat, auch noch die beiden Joker ab, die er in der Hand zurückbehalten hat.

Beabsichtigt man, den Gegner durch überraschendes Ausmachen zu überrumpeln, und fehlen einem zum Ausmachen nur noch eine oder zw ei Karten, dann ist es ratsam, eine fertige Figur, z. B. einen Drilling, in der Hand zu behalten. Man hat dann noch immer vier oder fünf Karten in der Hand, so daß der Gegner nicht annehmen kann, daß man nahe am Ausmachen ist. Wenn man dagegen den Drilling herauslegt und nur noch eine oder zwei Karten in der Hand behält, dann wird der Gegner vorsichtig sein und damit rechnen, daß ein baldiges Ausmachen droht.

Bei einem überraschenden Ausmachen wird man (beim Spiel zu viert) die Frage an den Partner "Darf ich ausmachen?" unterlassen, die ja für den Gegner eine Warnung bedeutet und ihn unter Umständen veranlassen kann, noch ein paar hohe Karten herauszulegen, falls der Partner unsere Anfrage verneint.